Der letzte Tag im Monat Oktober. Huuuiii Halloween is coming. Je älter ich werde, umso schneller vergeht die Zeit. Das verstehe wer will. Als jüngerer Mensch verlief alles schleppend, fast in Zeitlupe und jetzt rennt die Zeit dem Leben davon. Jeder Tag gehört zum Wochenende. Was sehe ich da draußen, meine Nachbarin Frau Goodie-Goodie. Ach herrje, die Arme. Was hat sie denn da für einen Verband auf Nase und Stirn. Was sind das für zwei Herren, die vor ihr stehen. Aha, Polizei steht auf ihren Lederjacken. Meine Güte, sie wurde überfallen. Schon meine ehemalige Nachbarin Frau Husch-Wusch, sagte einmal, dass wir in einem sozialen Brennpunkt leben. Habe davon noch nichts bemerkt, aber die arme Frau Goodie-Goodie. Die Neugier packt mein Gewissen. Endlich mal was los. Nein, nein, ich gehe nicht vor die Tür und frage nach, ich nehme meine Kekse und gehe zurück zum Fernseher, meine Nachmittäglichen Serien schauen. Oh, wer klopft da laut und stürmisch, das hallt ja durchs Treppenhaus bis in mein Wohnzimmer, trotzdem der Fernseher sehr laut eingestellt ist. Nun muss ich ja mal gucken und öffne die Wohnungstür, luge links die Treppe hoch und da steht sie, die arme Frau. „Was ist denn los?“, frage ich besorgt. „Schlüssel“, antwortet sie leise, zu leise, ich muss nachfragen. „Ach haben sie ihren Schlüssel vergessen?“ Sie schüttelt ihr Haupt. Hm??Ich muss ihr jedes Wort aus der bandagierten Nase ziehen. Die Nachbarin von gegenüber meldet sich seit zwei Tagen nicht mehr. Einen Schlüssel hat sie leider nicht bei Frau Goodie-Goodie hinterlegt. Abgemeldet hat sie sich auch nicht und die Kinder sind im Urlaub. „Frau Wuschi- Wuschi wurde vorgestern von einem Krankenwagen abgeholt, als ich mit der Zeitung nach Hause kam.“ Antworte ich stolz über meine Kenntnis. Im Nu bin ich von der Polizei und dem Herren mit dem Hammer umlagert. „Was wissen sie? Wie sah der Krankenwagen aus? Wohin wurde sie gebracht.“ „Ähhh??? Weiß ich nicht mehr.“ Ratlosigkeit und Wiederholung der Fragen seitens der Polizei, auch eine Polizistin kommt die Treppe runter und fragt nach. „Weit gekommen kann Frau Wuschi- Wuschi nicht sein.“, antworte ich und überlege. „Rufen sie doch in den umliegenden Krankenhäusern an.“ Kaum gesagt, greift der füllige Polizist zum Handy. Nach einer Weile nickt er, die Nachbarin wurde geortet. War doch gut, dass ich die Tür geöffnet habe. Die Wohnungstür des Opfers blieb heil. Man hätte ja auch die Feuerwehr rufen können, die kommen dann über dem Balkon und schlagen die Glastür ein. Geschehen vor einigen Monaten, als Frau Grimmig nicht mehr aufstehen konnte und der HerrTatkraft vergeblich versuchte ihre Tür mit dem Schlüssel zu öffnen. Wie immer, aus Angst vor Einbrechern, steckte der Schlüssel von Innen. Nun hat sie vor kurzem im Krankenhaus das Zeitliche gesegnet. Gut das die Nachbarn aufeinander Aufpassen, stelle ich beruhigt fest. Frau Goodie-Goodie wartet auf demTreppenabsatz. Mitleidsvoll frage ich nach. Gott sei Dank kein Überfall, ein Unfall im Wohnzimmer. Aha, das war also das laute Poltern vor einiger Zeit über meinem Wohnzimmer.Altwerden ist Scheiße sagt meine Mutter oft. Was soll aus dem demographischen Wandel werden. Alte Menschen umschwirren das Licht der wenigen Jungen und wenn sie verbrennen, ja dafür kann niemand etwas tun, oder? Es kommt wie es kommt, der Fernseher ruft und die Schale mit Süßem liegt griffbereit auf dem Tisch neben der Couch.
Alt werden ist Scheiße. Einerseits werden wir Alten, bei Bedarf, mit Medikamenten vollgestopft, dass scheint human, soll das Leben verlängern. Anderseits verkümmern viele in Pflegeheimen, vor Hunger und Durst, aber voller Medikamente. Statistisch gesehen überlebt der zu Pflegende 7 Monate im Heim. Mad
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Alt werden ist Scheiße. Einerseits werden wir Alten, bei Bedarf, mit Medikamenten vollgestopft, dass scheint human, soll das Leben verlängern. Anderseits verkümmern viele in Pflegeheimen, vor Hunger und Durst, aber voller Medikamente. Statistisch gesehen überlebt der zu Pflegende 7 Monate im Heim. Mad
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